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Seit diesem Frühjahr 2022 leiten Gerd Kanthaus und Sybille Heilmeier als gemeinsame Geschäftsführung der Gut Saunstorf gGmbH den wirtschaftlichen Betrieb des modernen Klosters. In den letzten zwei Jahren hat Gerd Kanthaus die Geschäftsleitung gemeinsam mit Steffen Wöhner geführt. In diesem Beitrag berichten die beiden, was es mit dem Wandel auf sich hat und welche Perspektiven sie auf diesen besonderen Ort der Stille haben.

Gerd, seit 2020 bist du Geschäftsführer. Vielleicht kannst du ein paar Worte zu dir sagen und wie es nun zu einem Wandel in der Geschäftsführung kommt?

Gerd: Nach nun 2 Jahren in der Verantwortung als Geschäftsführer (gemeinsam mit Steffen Wöhner), wachse ich immer mehr in diese Rolle hinein. Es ist doch schon etwas mehr, als „nur“ die Verantwortung der Finanzen für einen Ort oder eine Firma zu tragen. Es ist die innere Verbundenheit zu diesem Ort, die den Umgang mit dem Thema Finanzen nicht nur mit ökonomischen Augen sieht. Dies führt zu oftmals anderen, ganzheitlichen Entscheidungen.

Zum Wandel: Ging es seit der Eröffnung des Gutshauses immer um den Unterhalt dieses Ortes, stehen wir nun mittendrin im Wandel, der einen formal-juristischen Einschnitt nach sich zieht. Innerlich ein wesentlicher Schritt. Unter dem Dach der großen Stiftung unterliegt alles der Lehre von OM und Entscheidungen werden aus dieser Sicht getroffen.

Dadurch werden in der Führung auch die Verantwortlichen entsprechend eingesetzt. Somit wird mein liebgewonnener Partner, Steffen Wöhner, andere Führungspositionen innerhalb der Stiftung übernehmen. An dieser Stelle nochmals mein Dank an ihn für die Unterstützung, in diese Position hinein zu wachsen. Mit Sybille Heilmeier habe ich eine wunderbare Weggefährtin an meine Seite bekommen. Der tägliche Austausch mit ihr ist ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit.

Sybille, du bist schon lange hier vor Ort aktiv. Magst du deinen Weg in deine neue Leitungsrolle beschreiben und wie es dir damit geht?

Sybille: Ganz in Kürze könnte ich dazu sagen, dass es ein Weg war und ist mit Höhen und Tiefen und – wahrscheinlich – immer so sein wird!

Die Stelle wurde mir gegeben und es freut mich, dass ich diesen Ort leiten darf. Es ist „mein Ort“, die Fürsorge für die Materie liegt mir am Herzen und die Aufgabe spiegelt mir ganz einfach was bei mir los ist. Sie ist sehr vielseitig und die Strukturen, die im Lauf der Zeit hier gewachsen sind, unterstützen mich sehr. Das ist auch notwendig, da der Bau des Heilzentrums begonnen hat und auch dieses neue Haus dann gefüllte sein will.

Gerd sei Dank, er ist ein richtig guter Verwalter, versierter Finanzmann und langjähriger Weggefährte, damit eine unerlässliche Größe. Gleichwohl sind wir im Austausch über alle Themen und finden so Lösungen, die wir beide meist gut tragen können.

Ein personeller Wechsel ist oft auch Ausdruck eines Wandels. Welche Perspektive habt ihr aktuell auf diesen Ort, seine Beständigkeit und seinen Wandel, auch für die nächsten Jahre?

Sybille: Für das Moderne Kloster Gut Saunstorf bringt der Wandel eine intensivere Ausrichtung auf den Schwerpunkt des Klosters.

Wir wollen weg von einer gewissen Beliebigkeit, weg aus der Kategorie „Wellnesshotel“ mit speziellen Angeboten, hin zu einem Ort in dessen Kern OM und damit die Lehre fühlbar wird, letztendlich und wünschenswert, auch im Zentrum für die Gäste steht.

Das geschieht schon z.B. über ein verbreitertes Angebot an Schweigewochen, Einstiegsangeboten in die Meditation, Klausurtagen oder z.B. durch die Anregungen im Studierzimmer, wo erweiterte Angebote zur Selbsterforschung ausliegen. Gäste können so einen offenen Einstieg im eigenen Tempo finden und näher kommen.

Am Zuspruch, der seit gut einem Jahr für Gut Saunstorf sehr spürbar ist, in Form von einem steten Gästestrom, können wir auch das Bedürfnis der Menschen ablesen, dass wir mit unserem Haus „im Trend“ liegen. Wobei das ganze Kloster selbst, seine Ausstattung, die liebevolle Begleitung durch alle Mitarbeiter, auch unsere therapeutischen Angebote, eine Ebene berührt, die die Gäste oft mitten ins Herz trifft, eine Qualität die sich vertieft und sie durch ihren Aufenthalt begleitet.

Das Heilzentrum, das neue Haus der OM-Stiftung Innere Wissenschaft, wird wohl diese Ausrichtung noch verstärken. Dort ist ein möglicher Einstieg über die körperliche Ebene gegeben, eine einfache Annäherung, ein „Beschnuppern“ können. Dies kann dann überhaupt das Interesse bei Einzelnen an sich selbst wecken, es vertiefen und vielleicht zu umfassender Heilung führen.

Daher ist für mich die Frage nach der Beständigkeit nicht wirklich relevant, wenn wir uns selbst darin treu bleiben. Dann geschieht auch der Wandel und keiner weiß wohin. Darauf kann ich vertrauen.

Gerd: Die einzige Beständigkeit an diesem Ort, ist der stetige Wandel. Mit dem was bereits entsteht, in Planung ist, sind die Perspektiven außergewöhnlich. Sowohl für den Ort als auch für alle damit beteiligten Personen. Die wohl größte Herausforderung besteht dabei, innerlich mit diesem Fluss mit zu fließen.

Ihr habt unterschiedliche Aufgaben und Schwerpunkte. Wie teilt ihr euch die Leitung auf? Und wie ergänzt ihr euch gegenseitig?

Sybille: Ich kaufe ein, Gerd bezahlt 😊

Gerd: Es gibt in dieser Konstellation natürliche Schwerpunkte. Sybille steht dabei schwerpunktmäßig für das Klostergut mit dem Gutshaus und dem Heilzentrum. Mein Schwerpunkt sind die Finanzen für alle Firmen, die Stiftung, Verwaltung aller Immobilien, Einhalten der formalen Vorschriften und Regeln. Natürlich gibt es dann auch Überschneidungen bei Projekten und organisatorischen Abläufen bei der Betriebsführung. Hier sind wir im gegenseitigen Austausch.

Vielleicht möchtet ihr noch etwas Persönliches zum Abschluss über eure Rolle in diesem modernen Kloster teilen?

Gerd: Dafür, dass OM mich an diesem Platz sehen kann, ist Wertschätzung und Dankbarkeit da. In jedem Fall der rechte Platz, um erwachsen zu werden und in Verantwortung zu stehen.

Sybille: Schon als ich für die Aufgabe gesehen wurde, war da Freude. Ich fühle mich getragen, am rechten Platz. Ich danke meinem Lehrer OM, dass ich Teil seiner Vision werden durfte. OM shanti, shanti, shanti!

Vielen Dank für das Interview!!!